Interview-Serie „Frauen im RSB“: heute mit Karin Engelbertz

In der 4. Ausgabe des RSB Journal 2016 befindet sich ein interessanter Artikel über unsere Schützenkollegin Karin.

Auch für diese Ausgabe führte die Landesdamenleiterin Brigitte Brachmann wieder ein Interview durch. Dieses Mal mit der Sportschützin Karin Engelbertz.

Wie würdest Du Dich in vier Sätzen beschreiben?

Ich bin 71 Jahre alt, geschieden und wohne in Niederseßmar, einem Ortsteil von Gummersbach. Meine Einstellung vom Leben ist positiv. Nach einem langen Berufsleben genieße ich nun meinen Rentnerurlaub. Ich fühle mich aber trotzdem nicht alt.

Du bist Sportschützin, was bedeutet das für Dich?

Den Wettstreit mit mir, meinem Willen, mich für jeden Schuss neu zu konzentrieren, sich auch immer wieder zu quälen, den richtigen Zeitpunkt für eine Schussabgabe zu finden, trotzdem nicht aufzugeben bis zum letzten Schuss, die Wettkampfzeit im Auge zu behalten, ist die Herausforderung, der ich mich immer wieder gerne stelle, auch wenn ich mir manchmal sage, was tust du dir wieder an. Wenn dann doch Erfolge herausspringen, macht mich das stolz.

Welche Disziplin übst Du aus?

Meinem Herz gehört das Pistolenschießen, Luftpistole 10 m, Sportpistole 25 m sowie Freie Pistole 50 m. In den 80er-Jahren habe ich auch die Damen-Mannschaft des KKV Hunstig im KK-Liegend ergänzt.

Wie bist Du auf den Schießsport aufmerksam geworden und was fasziniert Dich daran?

Bei einem Betriebsausflug der Firma in der ich arbeitete, ging eine Wanderung zum Schießstand nach Müllenbach bei Marienheide.

Dort wurde ein Preisschießen veranstaltet mit drei Schuss liegend auf 50 m – ohne Probe – dabei erzielte ich auf Anhieb 29 Ringe. Das hat mich für das Sportschießen begeistert. Ich bin in einem Jagdaushalt aufgewachsen, war also mit Waffen vertraut.

Warum hast Du Deinen Verein gewählt?

Ich wollte als Gewehrschützin nur in einen reinen Sportverein eintreten und da war ich beim KKV Hunstig richtig. Allerdings geriet ich bei der Bewerbung in die Hände des Pistolentrainers, der meine Liebe zum Pistolenschießen weckte.

Führst Du innerhalb des Schützenwesens ein Ehrenamt aus?

Seit ein paar Jahren bin ich Schriftführerin im Vorstand und habe nach meinem Rücktritt aus der Luftpistolen-Pistolenmannschaft, die in der Oberliga schießt, die Mannschaftsführung der 2. Mannschaft LP übernommen. Ferner alle vier Wochen samstags Aufsicht auf dem Schießstand.

Wie verbindest Du Dein Hobby mit Ehrenamt und Beruf?

Als Reiterin kann ich meinem Hobby ständig frönen.

Was ist das Aufregendste im Schützenwesen, was Du jemals erlebt hast?

Im Jahre 1979 bei den Deutschen Meisterschaften mit der Mannschaft in der Sportpistole die Silbermedaille zu gewinnen, 2008 zuerst im Mai den 2. Platz Altersklasse in der FP bei der Landesmeisterschaft in Bad Kreuznach zu erringen und dann nochmals auf dem Treppchen als Drittbeste in LP bei der Deutschen Meisterschaft zu stehen. Damals stand ich mit 63 Jahren als Liegendschaftsverwalterin einer großen Firma voll im Stress. Dann aber belohnt zu werden nach vielem zusätzlichen Training machte mich unheimlich glücklich.

Was macht Dich außerhalb des Schützenwesens interessant?

Das müsste ich meine Kegelschwestern fragen, mit denen ich über 40 Jahre kegele.

Was würdest Du gerne tun, was Du noch nie gemacht hast?

Im Grunde habe ich keine Wünsche mehr, die ich mir erfüllen möchte.

Brigitte Brachmann
Landesdamenleiterin