Es geht um Punkte für den Klassenerhalt

Artikel der “Oberbergischen Volkszeitung” vom 05.11.2022 (von Andrea Knitter)

Mit einem Sieg ist die Luftpistolen-Mannschaft des KKV Hunstig als Aufsteiger in die Zweite Bundesliga gestartet. Zwar folgte am ersten Wettkampftag auch noch eine Niederlage, doch das Team um Trainer Manfred Timper ist optimistisch, sein Ziel zu erreichen – und das heißt Klassenerhalt.

Einen weiteren Schritt dahin kann die Mannschaft am Sonntag, 9 bis 16 Uhr, auf der eigenen Anlage machen. Dabei kann man dem Team über die Schulter schauen, auf dem frisch renovierten Schießstand, oder den Wettkampf online über die Homepage des Vereins live verfolgen.

Gezielt wird auf ein Lasergitter

„Für uns waren die Zuschüsse aus dem Programm Moderne Sportstätten wie ein Lottogewinn“, sagt KKV-Vorsitzender Frank Fröhlich. Die Hunstiger renovierten ihren Schießstand nach modernen Gesichtspunkten. Nun präsentiert sich der Schießstand vollelektronisch.

Geschossen wird nicht mehr auf eine Scheibe, sondern auf ein Lasergitter, das über einen Monitor zeigt, wo der Schütze getroffen hat. 30 000 Euro kostete die Meyton-Anlage. „Wir sind die Einzigen, die im Bezirk 09 im Oberbergischen Kreis eine solche Anlage haben“, erklärt Timper. Damit werden in Zukunft auch die Bezirksmeisterschaften in Hunstig ausgetragen. „Wenn wir es machen, dann richtig, haben wir uns gesagt“, berichtet der Vorsitzende über die Modernisierung.

Unter den neu gemachten und frisch isolierten Dächern der Bahnen über 25 und 50  Meter können rund 50 Besucher in den Aufenthaltsräumen die Wettkämpfe verfolgen. Für die Zweite Bundesliga war das eine Voraussetzung. Nimmt man noch die Sanierung der Toiletten hinzu, sind über 100.000 Euro in die Schießstände geflossen, inklusive des geforderten Eigenanteils.

Corona habe den Verein während des Umbaus unter besondere Probleme gestellt, da teilweise nur zwei Vereinsmitglieder zusammen arbeiten durften, erzählt Fröhlich. Doch der harte Kern um Sportwart Julian Niebel sorgte dafür, dass alles pünktlich zum Aufstieg fertig war. In den 1980er Jahren war eine Hunstiger Damen-Mannschaft Deutscher Meister geworden, doch ein Team in der Zweiten Liga habe es noch nie gegeben.

Reiner Verein von Sportschützen

„Wir hatten schon länger eine sehr gute Luftpistolen-Mannschaft“, erzählt Niebel. Hunstig als reiner Verein von Sportschützen sei so etwas wie eine Sammelstelle für gute Schützen, erklärt der Sportwart. Vor fünf Jahren sei es ein Glücksfall gewesen, dass mit Uschi Seifert die Landestrainerin des Rheinischen Schützenbundes begann, die Hunstiger zu unterstützen. Nach dem Aufstieg geht es nun zu Wettkämpfen bis nach Bielefeld und Frankfurt.

Um in der Zweiten Liga mithalten zu können, treffen sich die Hunstiger Luftpistolen-Schützen zweimal die Woche zum gemeinsamen Training. Dazu kommt das „Trockentraining“, das jeder für sich macht. 40 Schuss werden pro Sportler im Wettkampf in 50 Minuten abgegeben, dafür braucht es Kondition und im wahrsten Sinne Stehvermögen. „Sportschießen ist auch ein Kampf gegen sich selbst, mit den immer selben Abläufen“, beschreibt es Julian Niebel. Man müsse den Ablauf wie eine Checkliste immer wieder abrufen, sich komplett darauf fokussieren und alles andere ausblenden.

Im Januar wird es offiziell

Etwas über 100 Mitglieder hat der KKV Hunstig. Ab zwölf Jahren darf man im Verein schießen. Nicht alle treten mit der Luftpistole an. Die Hunstiger haben sieben Mannschaften. Unter anderem treten sie in den Disziplinen Luftgewehr aufgelegt in der Landes-Oberliga und 50 Meter Kleinkaliber aufgelegt an. „Wir bieten ein fünftägiges Schnuppertraining für Interessierte an“, sagt Frank Fröhlich. Am Samstag, 14. Januar, möchte der KKV Hunstig seine modernisierte Anlage offiziell neu eröffnen.

„Unser Ziel ist es, in der Zweiten Liga zu bleiben“, sagt Trainer Manfred Timper. Am Wochenende ist es der zweite von insgesamt vier Wettkampftagen in der Zweiten Liga. Zwei der insgesamt zwölf Mannschaften müssen die Hunstiger hinter sich lassen. „Wenn wir das schaffen, sind wir sehr stolz“, erklärt Timper.